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.Der Wind blies heftig aus einer Schlucht in den Ber-gen.Sie hatten eine Decke auf dem Boden ausgebreitetund saßen eng zusammen an der Mauer und blickten überdas öde Land hinaus aufs Meer, das vom Wind ganz glatt-poliert war.«Nicht gerade das wahre Ausflugsziel», sagte Catherine.«Ich weiß auch nicht, was ich mir davon versprochen ha-be.»106Sie standen auf und betrachteten die Hügel mit den daranklebenden Dörfern und die grauen und purpurnen Bergedahinter.Der Wind zerrte an ihren Haaren, und Catherinezeigte auf eine Straße, über die sie einmal ins Hochlandgefahren war.«Da oben hätten wir auch irgendwo hinfahren können»,sagte sie.«Aber es ist da so eng und malerisch.Ich hassediese hängenden Dörfer.»«Hier ist es doch gut», sagte David.«Ein schöner Bach,und die Mauer könnte auch nicht besser sein.»«Du bist lieb.Brauchst du aber gar nicht.»«Wir haben guten Windschatten, und mir gefällt es hier.Und dem ganzen malerischen Zeug drehen wir einfach denRücken zu.»Sie aßen gefüllte Eier, Brathühnchen, Eingelegtes undfrisches Stangenbrot, das sie in Stücke brachen und mitSenf bestrichen, dazu tranken sie Rosé.«Fühlst du dich jetzt gut?» fragte Catherine.«Sicher.»«Und du hast dich nicht schlecht gefühlt?»«Nein.»«Auch nicht durch irgend etwas, das ich gesagt habe?»David nahm einen Schluck Wein und sagte: «Nein.Ichhab nicht drüber nachgedacht.»Sie stand auf und sah in den Wind, so daß er ihr den Pull-over an die Brüste drückte und das Haar flattern ließ, unddann sah sie mit ihrem dunkelbraunen Gesicht zu ihm run-ter und lächelte.Schließlich drehte sie sich um und sahaufs Meer hinaus, das vom Wind flach gekräuselt wurde.«Laß uns in Cannes die Zeitungen besorgen und sie imCafé lesen», sagte sie.107«Du willst ja bloß angeben.»«Warum nicht? Es ist das erste Mal, daß wir zusammenausgehen.Stört dich das etwa?»«Nein, Teufel.Warum sollte es?»«Ich will nur, wenn du willst.»«Du hast gesagt, du wolltest.»«Ich will das tun, was du tun willst.Noch entgegen-kommender kann ich ja wohl kaum sein, oder?»«Keiner verlangt, daß du entgegenkommend bist.»«Können wir nicht damit aufhören? Alles was ich heutewollte, war nett sein.Warum verdirbst du alles?»«Laß uns hier aufräumen und fahren.»«Wohin?»«Irgendwohin.Zu dem gottverdammten Café.»In Cannes kauften sie die Zeitungen und eine neue franzö-sische Vogue, den Chasseur France und den Miroir desSports, setzten sich an einen windgeschützten Tisch drau-ßen vor dem Café, lasen und tranken und waren wiederFreunde.David trank eine Flasche Haig Pinch mit Perrierund Catherine Armagnac mit Perrier.Zwei Mädchen, dievorgefahren waren und an der Straße geparkt hatten, ka-men rüber zum Café, setzten sich und bestellten einenChambéry Cassis und eine fine à l eau.Es war die schöne-re der beiden, die den Brandy mit Soda nahm.«Wer sind die beiden?» fragte Catherine.«Kennst du sie?»«Ich hab sie noch nie gesehen.»«Ich aber.Sie müssen irgendwo hier in der Gegendwohnen.Ich habe sie in Nizza gesehen.»«Die eine ist hübsch», sagte David.«Hat auch schöneBeine.»108«Es sind Schwestern», sagte Catherine.«Eigentlich se-hen sie beide gut aus.»«Aber die eine ist eine Schönheit.Es sind keine Ameri-kanerinnen.»Die beiden Mädchen stritten sich, und Catherine sagte zuDavid: «Die haben großen Krach, nehm ich an.»«Woher weißt du, daß es Schwestern sind?»«In Nizza hab ich s noch gedacht.Jetzt bin ich nichtmehr sicher.Der Wagen hat ein Schweizer Nummern-schild.»«Es ist ein alter Isotta.»«Sollen wir abwarten und schauen, was passiert? Wirhaben schon lange kein Drama mehr gesehen.»«Ich glaube, es ist bloß lautes italienisches Gezänk.»«Scheint aber ernst zu werden, denn es wird ruhiger.»«Es wird gleich wieder aufflackern.Die eine ist ein ver-dammt hübsches Mädchen.»«Ja, allerdings.Und da kommt sie auch schon.»David stand auf.«Verzeihung», sagte das Mädchen auf englisch.«Bitte entschuldigen Sie.Nehmen Sie doch Platz, bitte»,sagte sie zu David.«Wollen Sie sich setzen?» fragte Catherine.«Lieber nicht.Meine Freundin ist wütend auf mich.Aber ich sagte ihr, Sie würden es verstehen
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