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.»Vielleicht könnten wir erst mal nachdraußen & durch s Tor, meine ich & Danach können wirimmer noch überlegen, ob es einen Weg gibt, etwas gegen dieGargoyles zu unternehmen.«»Klingt vernünftig«, sagte Nils.Auch Chris blickte von dem Block auf und nickte.»Sehe ichgenauso.«Kyra war überstimmt, und das ärgerte sie.In Augenblicken, indenen das Vermächtnis ihrer Mutter in ihr die Oberhandgewann, konnte sie es nicht ertragen davonzulaufen.Es war, alszögen sie und die Kreaturen der Hölle sich an wie Magneten.»Wie ihr wollt«, sagte sie widerstrebend und griff nach der82Fernbedienung.»Aber die nehme ich.«Die anderen wechselten verwunderte Blicke.Manchmalkonnte Kyra verdammt seltsam sein.Hastig machten sie sich auf den Weg.Kyra steckte sich dieFernbedienung in die Tasche und trug das Horn in beidenHänden.Sie lief voran, die anderen folgten ihr.Chris versuchte im Laufen, Doktor Richardsons Handschriftzu entziffern.Eigentlich war das Lisas Spezialität, aber selbstwenn sie die Worte hätte lesen können, hätte ihr die fremdeSprache arge Probleme bereitet.Zwei Jahre Schulenglischwaren einfach noch nicht genug für solch eine Aufgabe.Sie waren etwa fünf Minuten unterwegs, quer durch dasDickicht, als Chris plötzlich stehen blieb.»Was ist?«, fragte Kyra.»Du hattest Recht«, sagte er.»Es ist das Horn.«»Was ist das Horn?«, wollte Nils wissen und verdrehte dieAugen.»Die Lösung.Na ja, wenigstens ein Teil davon.«Nils drängelte sich an ihm vorbei.»Erst mal hauen wir ab, sowar s abgemacht.Komm, Lisa.«Seine Schwester seufzte und knuffte Chris in die Seite.»Dukannst uns das später erklären.Komm jetzt mit.Und du auch,Kyra.«Kyra brannte vor Neugier auf Chris Entdeckung, aber siedachte auch an ihren Vater, der verletzt im Unterholz auf siewartete und wahrscheinlich halb wahnsinnig war vor Sorge umsie.Erst mussten sie ihn vom Klostergelände herunterschaffen,dann würden sie weitersehen.Bald darauf überquerten sie den Weg und fanden ProfessorRabenson unverändert am Fuß des steinernen Wasserspeiers.Erhatte vor Freude Tränen in den Augen, als er seine Tochter unddie drei anderen wieder sah.83Chris und Nils halfen ihm beim Laufen.Gemeinsam eilten siezum Tor.Schon im Näherkommen drückte Kyra auf den Knopfder Fernbedienung.Diesmal ließen die Batterien sie nicht imStich.Das Tor schob sich langsam zur Seite.Sie stürmten in weitem Abstand an dem zerstörten Jeep undden leblosen Kadavern der vier Gargoyles vorüber.Keinerschaute länger hin als unbedingt nötig.Es roch jetzt, als seienbei einem Grillfest die Würstchen angebrannt.Das Tor hatte sich erst zur Hälfte geöffnet, als siehindurchliefen.Kaum auf der anderen Seite, presste Kyra zumzweiten Mal den Knopf.Erschöpft kamen sie alle zur Ruhe undsahen zu, wie sich das Tor wieder schloss.Jeder fürchtete, im letzten Moment könnten doch nochGargoyles aus den Büschen springen und sich durch den Spalt indie Außenwelt zwängen.Doch nichts dergleichen geschah.Es sah fast so aus, als hättensie zur Abwechslung einmal einen Sieg errungen.Kyra konnte sich nicht länger zurückhalten.»Also«, sagte sie voller Ungeduld und deutete auf den Blockin Chris Händen.»Was, zum Teufel, steht da?«Er löste seine schweißnassen Hände von dem Papier undschaute mit unsicherer Miene von einem zum anderen.»Ihr werdet es ja doch nicht glauben«, sagte er leise.84MonstermusikChris atmete tief durch.»Ihr kennt doch die Geschichte vomRattenfänger von Hameln, oder?«Kyra wurde immer unruhiger.»Was hat das mit «»Wart s ab«, entgegnete Chris.»Der Rattenfänger zog mitseiner Flöte durch die Stadt, und sobald die Ratten seine Musikhörten, mussten sie ihm folgen.So eine Art innerer Zwang,ungefähr als ob man plötzlich tierischen Hunger kriegt und denganzen Kühlschrank leer isst.«»Oder nachts aufs Klo muss«, bemerkte Nils mit gerunzelterStirn.»Sehr passend«, sagte Lisa mit strafendem Blick.»Wirklichsehr, sehr passend.«»Wie auch immer«, fuhr Chris fort.»Auf jeden Fall zwang derKlang der Flöte die Ratten, dem Fänger zu folgen.Und genau soist es mit den Gargoyles.« Er warf einen weiteren Blick auf denBlock und blätterte fahrig zwischen einigen Seiten hin und her.»Hier steht s.Wer auf dem Horn spielt, hat Gewalt über dieGargoyles.«Professor Rabenson nickte nachdenklich.»Ich hab mich schondie ganze Zeit gefragt, wie Damiano diese Geschöpfe unterKontrolle hatte.Wie führte er sie aus dem Kerker in seineWerkstatt? Und wie hat er sie überhaupt dazu gebracht, sicheinsperren zu lassen? Jetzt kennen wir die Antwort.«Kyra wiegte das Horn ehrfurchtsvoll in den Händen.»Stehtirgendwas in den Unterlagen, woher das Ding stammt?«Chris hob die Schultern.»Nur ein paar Stichworte.Damianoist wohl in einem verschütteten Etruskertempel darauf gestoßen und auf ein Tor, das in die unterirdischen Katakomben führte,in denen die Gargoyles ihr Lager hatten.Für die alten Etrusker85müssen sie wohl so was wie Götter gewesen sein, denen sieOpfer darbrachten.«»Menschenopfer«, murmelte Nils fasziniert.»Höchstwahrscheinlich.Dann, als die Kultur der Etruskerunterging, gerieten Tempel und Gargoyles in Vergessenheit.DerEingang zu den Katakomben wurde verschüttet, und erstDamiano stieß wieder darauf.Er ließ am selben Ort diesesKloster errichten und einen Teil der Keller zum Kerkerausbauen.«»Moment mal«, warf Lisa ein, »soll das heißen, die Gargoyleshaben schon von Natur aus unterirdisch gelebt? Es macht ihnenalso gar nichts aus?«»Solange sie sich dort unten frei bewegen können, sind siewohl recht zufrieden.Wer weiß, wie groß diese Katakombenwirklich sind.Wahrscheinlich haben wir nur einen Bruchteildavon gesehen.«»Warum bleiben sie dann nicht unten?«, fragte Nils.»Sind sie doch«, erwiderte Chris überzeugt.»Die meistenzumindest.Sonst würde es hier längst von ihnen wimmeln.«»Und die auf dem Dach?«, fragte Lisa.»Vielleicht ein paar besonders mutige Exemplare.Genausowie die, die uns verfolgt haben wobei es bei denenwahrscheinlich eher Aggression als Mut war.«Nils schnaubte abfällig.»Mit anderen Worten: Die Gargoylessind arme, missverstandene Kreaturen, denen übel mitgespieltwurde.«Chris lächelte.»So ungefähr.Was sie leider nicht daranhindern wird, uns in Stücke zu reißen.Die meisten von denensind Raubtiere.«»Keine Dämonen?«, fragte Kyra und klang ein wenigenttäuscht.»Und Dämonen«, sagte Chris.»Laut Damianos86Aufzeichnungen denn darum handelt es sich wohl bei demlateinischen Buch hatte Satan persönlich seine Hände imSpiel, als diese Spezies entstand.«»So was haben die Leute früher schnell behauptet«, meinteLisa.»Darauf kann man nichts geben.«»Immerhin sind die Siegel sichtbar geworden«, erinnerte Nilssie
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