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.Aber er war noch kein Jahr draußen – übrigens bewährte er sich sehr.Alles, was Walter anfängt, macht er gut –, da, Sie werden es nicht glauben, da schreibt ihm diese schamlose Person, sie hätte sich die Sache überlegt, und wenn er noch wollte, würde sie ihn nun doch heiraten.«»Unerhört!« Miss Marple schüttelte den Kopf.»Sie bringt eine Aussteuer zusammen, bucht ihre Passage, und… was, meinen Sie, ist ihr nächster Streich?«»Ich habe keine Ahnung.« Miss Marple beugte sich gespannt vor.»Sie bändelt mit einem verheirateten Mann an, bitte schön.Auf dem Schiff, schon bei der Hinfahrt.Er hatte drei Kinder, glaube ich.Walter holt sie ahnungslos am Kai ab, und das erste, was sie sagt, ist, dass sie ihn nun doch nicht heiraten kann.Ist das nicht haarsträubend?«»Entsetzlich! Ihr Sohn muss ja beinahe den Glauben an das Gute im Menschen verloren haben!«»Zumindest hätte er Helen endlich im wahren Licht sehen müssen.Aber diese Art von Frauen kann sich ja alles erlauben.«»Hat er…« Miss Marple zögerte.»Hat er es ihr denn nicht nachgetragen? Die meisten Männer wären doch schrecklich wütend geworden.«»Walter konnte sich immer wunderbar beherrschen.Auch wenn er sich noch so beleidigt fühlt oder anderen Ärger hat, er lässt es sich nie anmerken.«Miss Marple sah sie prüfend an, bevor sie wieder einen Fühler ausstreckte.»Vielleicht beweist es nur, dass bei ihm alles wirklich tief geht? Manchmal erlebt man bei Kindern doch die erstaunlichsten Dinge.Ein Kind, das man für dickfellig hält, weil es auf Bosheiten nicht reagiert, kann plötzlich einen Wutausbruch haben, den man ihm nie zugetraut hätte.Es sind sensible Naturen, die sich nicht mitteilen können – es sei denn, sie werden bis zum Äußersten getrieben.«»Merkwürdig, dass Sie das sagen, Miss Marple.Ich erinnere mich noch gut an einen Vorfall aus der Kindheit meiner Söhne.Gerald und Robert, die beiden älteren, waren wild und streitlustig, eben richtige gesunde Jungen.Auf ganz normale Art, möchte ich betonen…«»Aber natürlich, Mrs Fane.«»Der liebe Walter war dagegen immer still und bescheiden.Er war sehr gut im Basteln, dafür hatte er die geschickten Finger und die Geduld.Nun hatte er sich einmal in mühevoller Arbeit ein Flugzeugmodell gebaut, und Robert, damals ein lustiger, übermütiger Junge, machte es kaputt.Ich kam glücklicherweise gerade ins Kinderzimmer, als Robert rücklings auf dem Boden lag und Walter mit dem Schürhaken auf ihn eindrang.Ich brauchte meine ganze Kraft, um ihn wegzureißen.Er war außer sich und schrie in einem fort: ›Er hat’s mit Absicht getan! Ich schlage ihn tot!‹ Man konnte es wirklich mit der Angst kriegen.Jungen nehmen manches so bitterernst, nicht wahr?«»Und wie«, bestätigte Miss Marple mit gedankenvollem Nicken.Dann kehrte sie zum vorangegangenen Thema zurück.»Was machte das Mädchen, als die Verlobung endgültig in die Brüche gegangen war?«»Sie reiste nachhause.Auf dem Schiff köderte sie sich wieder einen Mann, und diesmal heiratete sie ihn sogar.Es war ein Witwer mit einem kleinen Kind.Armer Kerl, er hatte eben erst die Frau verloren, so jemand ist immer eine leichte Beute, besonders als hilfloser Vater.Sie heiratete ihn, und sie zogen in ein Haus auf der anderen Seite vom Ort, ›St.Catherine‹, gleich neben dem damaligen Krankenhaus, das jetzt eine Mädchenschule ist.Natürlich ging es nicht gut.Sie verließ ihn innerhalb eines Jahres wegen irgendeinem andern.«»Unglaublich!« Wieder schüttelte Miss Marple den Kopf.»Da ist Ihr Sohn noch glimpflich davongekommen!«»Ja, das sage ich auch immer.«»Und hat er das Teepflanzen aufgegeben, weil das Klima ihm nicht bekam?«Mrs Fane runzelte die Stirn.»Zum Teil deswegen.Das Leben dort passte ihm sowieso nicht.Ungefähr ein halbes Jahr nach Helen Kennedy kam auch er wieder.«»War es nicht etwas peinlich«, meinte Miss Marple, »dass die junge Frau so nahe wohnte, im selben Ort…«»Walter war großartig«, erwiderte die Mutter sofort.»Er benahm sich einfach, als wäre nichts geschehen.Ich selbst fand damals – und das sagte ich ihm auch –, es sei ratsam, einen klaren Trennungsstrich zu ziehen, im Interesse aller Beteiligten.Aber Walter bestand darauf, gutnachbarliche Beziehungen zu pflegen, ganz ungezwungen mit dem jungen Ehepaar zu verkehren und mit der kleinen Tochter des Mannes zu spielen.Übrigens – merkwürdig –, diese Tochter wohnt jetzt wieder hier, inzwischen erwachsen und verheiratet.Neulich war sie wegen ihres Testaments bei Walter im Büro.Reed heißt sie jetzt.«»Reed? Giles und Gwenda Reed? Nein, was für ein Zufall! Ich kenne sie.So ein nettes, natürliches junges Paar.Und diese Gwenda Reed ist also das Kind…«»Aus der ersten Ehe des Majors.Die Frau starb jung in Indien.Der arme Major – sein Name ist mir entfallen, Hallway oder so ähnlich – war völlig gebrochen, als dieses wilde Mädchen auch ihn sitzen ließ.Unbegreiflich, dass die schlimmsten Frauen oft die besten Männer betören!«»Und was ist aus dem jungen Mann geworden, von dem Sie vorhin erzählten? Er arbeitete in der Kanzlei Ihres Sohnes?«»Er ist vorangekommen; er hat ein Reiseunternehmen aufgemacht und besitzt eine ganze Menge moderner Aussichtsbusse.›Daffodil Coaches‹ heißen sie und sind gelb wie Osterglocken.Die Welt wird immer ordinärer.«»Wie ist sein Name?«, fragte Miss Marple.»Afflick.Jack Afflick.So ein unangenehmer Ellbogentyp, der sich nach oben boxt.Vermutlich hat er sich vor allem deswegen an Helen Kennedy herangemacht.Gute Familie, wenn auch unvermögend.Er hoffte wohl, sein gesellschaftliches Ansehen zu verbessern.«»Und diese Helen ist später nie mehr in Dillmouth aufgetaucht?«»Nein.Gut, dass man sie los war.Wahrscheinlich in der Gosse gelandet.Mir hat nur Dr.Kennedy leidgetan, der wirklich nichts dafürkonnte.Die zweite Frau seines Vaters war ein munteres kleines Ding, sehr viel jünger als er.Von ihr hat Helen das heiße Blut geerbt.Ich dachte immer…« Mrs Fane unterbrach sich und wandte den Kopf zur Tür.Ihr mütterliches Ohr hatte bekannte Schritte nahen gehört.Und gleich darauf öffnete sich die Tür, und Walter Fane trat ins Zimmer.»Miss Marple, dies ist mein Sohn Walter.Klingle nach dem Mädchen, Junge, damit sie frischen Tee macht.«»Wenn es nur meinetwegen ist, Mutter, ich habe schon welchen getrunken.«»Natürlich gibt es nochmal frischen Tee«, sagte sie zu dem Mädchen, das erschienen war, um die Kanne zu holen, »und Gebäck.«»Ja.Madam.«»Meine Mutter verwöhnt mich furchtbar«, sagte Walter Fane mit seinem breiten, liebenswerten Lächeln zu Miss Marple, die freundlich antwortete und ihn dabei unauffällig betrachtete.Ein netter, stiller Mensch, etwas befangen, zurückhaltend, farblos.Keine einprägsame Persönlichkeit.Der Typ des stillen Verehrers, den die Frauen links liegen lassen und nur heiraten, weil der Mann ihrer Träume ihre Liebe nicht erwidert.Der gute Walter, der immer da ist.Der arme Walter, Mamas Liebling.Der kleine Walter Fane, der seinen älteren Bruder beinahe mit dem Schürhaken erschlagen hätte… Miss Marple erwog so manches im Stillen.17»Anstell Manor«, ein weißes Haus zwischen kahlen Hügeln, machte einen traurigen Eindruck.Ein gewundener Fahrweg führte durch dichtes Gestrüpp hinauf.»Warum sind wir nur hergekommen«, meinte Giles zu Gwenda.»Was sagen wir denn?«»Das, was wir uns ausgedacht haben.«»Ja, wenn es möglich ist [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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