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.Also fuhr sie langsamer.Es blieb grün.John Christow vergaß, dass er sich vorgenommen hatte, kein Wort über Gerdas Fahrweise zu verlieren.»Wieso bremst du denn jetzt?«»Ich dachte, es wird bestimmt gleich rot – « Sie trat heftig auf das Gaspedal, und tatsächlich schoss der Wagen ein Stückchen vor, bis mitten auf die Kreuzung, aber da war der Motor abgewürgt.Die Ampel sprang auf Rot.Die Autos von den Seiten hupten wild.John erklärte so freundlich wie möglich: »Du bist wirklich die schlechteste Autofahrerin auf der Welt, Gerda!«»Ampeln machen mir immer Angst.Man weiß nie, wann die umspringen.«John warf einen verstohlenen Blick auf Gerdas unglückliches, sorgenvolles Gesicht.Alles macht Gerda Angst, überlegte er.Er versuchte sich vorzustellen, wie sich das wohl anfühlte, ständig in diesem Zustand zu leben, aber er war kein besonders fantasievoller Mensch, und es gelang ihm nicht.Gerda war wieder bei ihrem Thema.»Ich präge den Kindern nämlich ein, woraus ein Arztleben besteht – aus Aufopferung und hingebungsvoller Hilfe bei anderer Leute Schmerzen und Leiden und dem tiefen Wunsch, anderen zu dienen.Es ist ein so edelmütiges Leben, und ich bin so stolz auf dich, weil du deine Zeit und deine Kraft darauf verwendest und dich nie schonst – «John Christow fiel ihr ins Wort.»Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass ich womöglich gern Arzt bin? Dass ich das als Vergnügen empfinde, nicht als Opfer? Begreifst du gar nicht, wie verdammt interessant das ist?«Ach nein, dachte er für sich weiter, so etwas begreift Gerda nie! Gerda würde ihn, wenn er ihr von Mrs Crabtree und der Margaret-Russell-Station erzählen würde, nur wieder als rettenden Engel der Armen sehen.»Sie ergeht sich in Gefühlsduseleien«, brummelte er leise.»Wie?« Gerda beugte sich zu ihm.Aber er schüttelte nur den Kopf.Wenn er Gerda erzählen würde, er versuche, ein »Heilmittel gegen Krebs« zu finden, könnte sie etwas damit anfangen – schlichte, sentimentale Beschreibungen begriff sie.Aber sie würde nie die eigenartige Faszination begreifen, die die Vertracktheiten des Morbus Ridgeway auf ihn ausübten – er bezweifelte sogar, dass sie überhaupt begreifen würde, was das genau war.Er musste in sich hineingrinsen.Zumal wir das ja nicht mal selbst wissen! Wir wissen ja gar nicht, warum die Hirnrinde degeneriert!Terence dagegen, fiel ihm ein, könnte durchaus Interesse am Morbus Ridgeway entwickeln, auch wenn er noch ein Kind war.Die Art, wie Terence ihn bewundernd beäugt hatte, bevor er verkündet hatte, er glaube nicht, dass sein Vater Witze mache, gefiel ihm.Terence hatte in den letzten Tagen schlechte Karten gehabt, weil er die Cona-Kaffeemaschine kaputtgemacht hatte – es war um irgendeinen Unfug gegangen, die Herstellung von Ammoniak.Ammoniak? Drollig, der Bengel – wieso wollte der Ammoniak herstellen? Aber irgendwie interessant.Gerda war erleichtert, dass John nichts mehr sagte.Sie kam mit dem Fahren besser klar, wenn sie nicht durch Gespräche abgelenkt wurde.Außerdem hörte John, wenn er in seine Gedanken versunken war, bestimmt auch nicht so genau die kreischenden Gänge, wenn sie mal wieder mit aller Gewalt zu schalten versuchte.Sie schaltete grundsätzlich nicht runter, wenn es sich vermeiden ließ.Es kam durchaus vor, dass sie die Gänge ganz gut reinkriegte, das wusste sie ja, auch wenn sie nie sicher war.Aber es kam nie vor, wenn John mit im Auto saß.Und diesmal war ihre nervöse Anspannung, alles richtig zu machen, fast katastrophal, ihr zitterte die Hand, sie gab zu viel oder zu wenig Gas und rammte den Gang so hastig und tollpatschig rein, dass er aus Protest kreischte.»Sanft reinschieben, Gerda, ganz sanft«, hatte Henrietta sie vor Jahren einmal angefleht.Henrietta hatte es ihr auch vorgemacht.»Du fühlst doch, wo er hin will – da will er reingleiten – leg die Hand nur flach drauf, bis du das fühlen kannst – nicht mit Gewalt – mit Gefühl.«Aber Gefühl für einen Gangschaltungsknüppel hatte Gerda nie zu Stande gebracht.Der musste doch einfach reingehen, wenn sie so ungefähr in die richtige Richtung drückte! Autos sollten gefälligst so gebaut werden, dass sie nicht so grauenhaft kreischten!Alles in allem lief die Fahrt aber recht gut, dachte Gerda.Gleich musste sie den Mersham Hill hinauf.John war immer noch in seine Gedanken versunken – er hatte nicht mal das ziemlich laute Gangschaltungsgekrache in Croydon gehört.Der Wagen legte an Geschwindigkeit zu, und Gerda schaltete voll Optimismus in den dritten Gang – woraufhin er natürlich sofort langsamer wurde.Und John aufwachte – er hatte geschlafen.»Was denkst du dir eigentlich dabei, ausgerechnet bei einer Steigung hochzuschalten?«Gerda biss die Zähne zusammen.Jetzt war es ja nicht mehr weit.Nicht dass sie gerne ankommen wollte.Ganz im Gegenteil, sie würde lieber noch stundenlang weiterfahren, sogar wenn John wirklich die Geduld verlieren würde!Und dann fuhren sie den Shovel Down entlang – mitten durch herbstlichen Wald in allen Feuerfarben.»Ist das herrlich, aus London hinaus- und in so etwas hineinzufahren«, rief John.»Denk doch mal, Gerda, wir sitzen meistens schon nachmittags zum Tee im düsteren Wohnzimmer – manchmal sogar mit Kunstlicht.«Vor Gerdas innerem Auge erschien das Bild des irgendwie dunklen Wohnzimmers ihrer Wohnung wie die quälende Verlockung einer Fata Morgana.Ach, wenn sie doch da jetzt sitzen könnte.»Es ist wunderschön auf dem Land«, sagte sie heldenhaft.Und jetzt – den steilen Hügel hinab und kein Ausweg mehr.Die vage Hoffnung, irgendetwas, was, wusste sie auch nicht, möge dazwischenkommen und sie vor dem Albtraum bewahren, hatte sich nicht erfüllt.Sie waren da
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