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.Mit einem stillen Seufzer schaute Lily aus dem Seitenfenster auf die englische Landschaft, die sie so lange nicht gesehen hatte.Aber die vorbeifliegende Szenerie verschlimmerte ihre Kopfschmerzen, und sie schloss die Lider wieder.Hunderte von Fragen schwirrten ihr durch den Kopf, allerdings bezweifelte sie, dass Tristan auch nur eine davon beantworten würde.Sie könnte natürlich auch das Manuskript lesen, das in ihrer Tasche steckte, aber Lesen während der Fahrt würde das Kopfweh sicherlich noch mehr verstärken.Zwar hatte sie einem Freund versprochen, es sich anzusehen, aber sie hatte auf keinen Fall vor, die weibliche Hauptrolle in einem Theaterstück über das Leben ihrer Eltern zu übernehmen, ganz gleich, wie begabt der junge aufstrebende Autor auch sein mochte.Ihre Lippen zuckten leicht.Tristans Miene konnte sie sich bestens vorstellen, wüsste er davon.Sicherlich wäre sie seiner Meinung nach die perfekte Besetzung für die Rolle des einsamen, drogenabhängigen Models, das sich nach der Liebe und Aufmerksamkeit eines Mannes sehnte, der der geborene Playboy war.34/159Welch Ironie des Schicksals.Ein einziges Mal war Lily bisher verliebt gewesen, und das ausgerechnet in einen Mann, der ein fast ebenso großer Playboy war wie ihr Vater! Heute war sie froh, dass Tristan damals ihre übereifrigen Annäherungsversuche so schroff abgewiesen hatte.Zweifelsohne hätte er ihr nur das Herz gebrochen und sie seiner Eroberungsliste hinzugefügt.Tristan strich eine Zeile aus dem schriftlichen Entwurf, den er überarbeitete, und fluchte in Gedanken.Er hatte den falschen Abschnitt erwischt.Neben ihm ließ Lily einen Seufzer hören.Ob sie ahnte, was sie seiner Konzentration antat? Er warf einen Seitenblick auf sie und stellte fest, dass sie eingeschlafen war.Sie wirkte so zierlich und verloren in seinem Jackett.Er wusste, wenn sie es ihm zurückgäbe, würde es wie der Garten seiner verstorbenen Mutter riechen.Sobald sie ankamen, sollte seine Haushälterin es sofort in die Reinigung geben!Als er merkte, wohin seine Gedanken abschweiften, runzelte er die Stirn.Er hatte zu arbeiten! Er durfte nicht über Lily nachdenken, wollte nicht ihre verletzte Miene vor sich sehen, als er ihren Erklärungsversuch barsch unterbrochen hatte.Ihr Lü-gengespinst interessierte ihn nicht im Geringsten.Und je weniger sie miteinander redeten, desto besser.Es war verrückt, aber sie hatte eine Art an sich, die ihm unter die Haut ging.Als ihre Augen vorhin in der Bar tatsächlich feucht zu schimmern begonnen hatten, da hätte er ihr fast über die Wange gestreichelt, um sie zu trösten, und ihr versichert, dass alles wieder in Ordnung kommen würde.Lachhaft!Es war nicht seine Aufgabe, ihr Problem zu lösen.SeineAufgabe war es, dafür zu sorgen, dass sie bis zu Jordanas Hochzeit nichts anstellte, und Informationen zu liefern, die ihre Verhaftung –oderdieeinesanderen –rechtfertigten.35/159Freundschaft mit ihr zu schließen oder gefühlsduselige Ver-sprechungen zu machen, fiel nicht in seinen Verantwortungs-bereich.Und Küssen schon mal gar nicht – auch wenn er genau das jetzt gern getan hätte.Er schüttelte den Kopf.Vielleicht hatte er wirklich den Verstand verloren, sich in die Sache hineinziehen zu lassen.Stuart, seinFreundundKollege,derihnaufdieseuralte„Obhutsklausel“ aufmerksam gemacht hatte, schien das auf jeden Fall zu denken.„Bist du sicher, dass du weißt, was du tust?“, hatte er gefragt.„Falls sie schuldig sein sollte, wird man sich wundern, weshalb du dich da reingehängt hast.Es könnte deine Karriere ruinieren.Auf jeden Fall aber wird man deinen Familiennamen genüsslich durch den Dreck ziehen.“„Ja, ich weiß“, hatte er geantwortet, obwohl das nicht stimmte.Er wusste nur, dass es da noch immer eine starke Anziehungskraft gab, genau wie vor sechs Jahren.Nicht, dass er irgendetwas in diese Richtung unternehmen würde.Er ließ sich nicht mit Abhängigen ein.Seine Mutter war abhängig gewesen, zwar nicht von Partydrogen, aber vonMedikamenten.Sie hatte eine ganze Palette geschluckt, von Diätpillen bis Antidepressiva.Das Resultat: Veränderte Persönlichkeit, Stimmungsschwankungen und letztendlich der Tod, als sie ihren Wagen frontal vor einen Baum gefahren hatte.Seine Mutter war nicht leicht zu lieben gewesen
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