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.«»Ah, ja.«»Und was hat sie damals gemacht? Hat ihre Koffer gepackt und ist nach Miami geflogen.Dort ist sie geblieben, bis du wieder Vernunft angenommen hattest, wie sie sagte.« Zufrieden verschränkte Brant die Arme vor der Brust – wie ein Mann, der gerade mit Erfolg ein kniffliges Kreuzworträtsel gelöst hatte.»Weißt du was, Brant? Du bist ein Genie!«, rief Sabina und wandte sich strahlend an Ruby.»Dein Vater ist ein Genie, Ruby!«Ruby war zwar etwas anderer Meinung, doch das behielt sie lieber für sich.»Miami! Genau, dort muss sie sein!«, fuhr Sabina aufgeregt fort.»Am Pokertisch, jede Wette! Dem Himmel sei Dank!« Sie goss sich ein weiteres Glas Tomaten-Sellerie-Vitaminsaft ein.»Sie ist eine Zockerin vor dem Herrn!« Zufrieden griff Sabina wieder nach ihrer Illustrierten: Die Welt der Superreichen.»Oh, da wird sich der alte Freddie aber freuen.Hier steht, dass die Sicherheitsvorkehrungen enorm verstärkt wurden und die Twinford City Bank jetzt zu den sichersten Banken der Vereinigten Staaten gehört.«»Das höre ich gern«, sagte Brant.»Ich habe heute erst meinen letzten Gehaltsscheck eingereicht! Den weiß ich gern in guten Händen.Mit so was darf man nicht herumzocken!«Sabina lachte, als hätte er den besten Witz des Jahrhunderts gemacht.Ruby hatte diese Unterhaltung wohl oder übel mitbekommen, da sie am selben Tisch saß, und sie dachte über das nach, was ihr Vater gesagt hatte – nicht über die Bank, sondern über Mrs Digby.In Miami im Casino Glücksspiele machen – das war ihr zuzutrauen.Ruby war noch am Grübeln, als Hitch ihr plötzlich eine frische Scheibe Toast servierte.Diese sagte ihr:Sei in zehn Minuten fertig und zieh dir Stiefel an.Mrs Bexenheath, die Schulsekretärin, blickte auf, als jemand ihr Büro betrat, der auf den ersten Blick wie ein Filmstar aus Hollywood aussah.Wie konnte sich dieser Traummann vom Walk of Fame hierher in die schäbige Twinford Junior Highschool verirren – wo er absolut fehl am Platz wirkte? Und dann begann dieser attraktive junge Mann mit ihr zu plaudern, und es dauerte keine Minute, bis Mrs Bexenheath merkte, dass sie ihm gerade versichert hatte, es sei »absolut kein Problem«, Ruby Redfort für absehbare Zeit vom Unterricht freizustellen.Sie hatte wie hypnotisiert in seine wunderschönen Hollywoodaugen geblickt und sich gefragt, ob sie einfach nur braun oder doch vielleicht eher haselnussbraun waren.Und kaum hatte er sich verabschiedet, wusste sie nicht mehr genau, aus welchem Grund sie Ruby vom Unterricht befreit hatte, aber sie fand sich unglaublich verständnisvoll.»Natürlich! Aber natürlich! Sie soll alle Zeit haben, die sie braucht«, hatte sie sich sagen hören.»Aber denken Sie daran, Mrs Bexenheath, es muss streng geheim bleiben – behelligen Sie Mr und Mrs Redfort also besser nicht damit; falls es etwas zu besprechen gibt, wenden Sie sich einfach an mich, einverstanden?«»O ja, gern, mach ich«, sagte Mrs Bexenheath und strahlte ihn an.Hitch bedankte sich bei der Schulsekretärin für ihre herzliche, verständnisvolle Art und versprach ihr, selbstverständlich bald wieder vorbeizukommen.Er zwinkerte ihr zum Abschied zu und kehrte zu seinem Auto zurück, in dem Ruby auf ihn gewartet hatte.»Und?«, fragte sie, sobald Hitch wieder auf dem Fahrersitz saß.»Mrs Bexenheath lässt dich herzlich grüßen.Sie besteht darauf, dass du dir alle Zeit nimmst, die du brauchst.«»Im Ernst? Was haben Sie der alten Schreckschraube denn erzählt?«, wollte Ruby wissen.»Oh, dass sich deine Großmutter ein sehr seltenes, aber nicht ansteckendes Virus zugezogen hat, als sie in den holländischen Alpen auf Vögelbeobachtung war – und dass ihr Zustand jetzt sehr ernst sei«, sagte Hitch und drehte den Zündschlüssel um.»Es gibt keine holländischen Alpen«, sagte Ruby mit Nachdruck.»Mann, das hätte deiner Großmutter mal jemand sagen sollen! Das hat sie jetzt davon.Sieh mal einer an!«»Geht nicht, sie lebt in New York – gut verschanzt in ihrem Penthouse-Apartment«, erklärte Ruby.»Das verraten wir der Besenhexe besser nicht, sonst regt sie sich nur auf!«»Mann o Mann, Sie sind echt ein Unikum von einem Butler!«»Der Begriff Haushaltsmanager ist mir, ehrlich gesagt, lieber, aber danke für das Kompliment, Kleine.Und jetzt würde ich vorschlagen, dass wir unsere Freunde bei Spektrum besuchen gehen, was meinst du?«»Wieso heißt es eigentlich Spektrum?«, fragte Ruby.»Das wirst du schon sehen«, sagte Hitch, gab Gas und flitzte aus der Parklücke.Ruby lehnte sich zurück.Vielleicht war dieser Typ doch nicht so übel.Eines musste man ihm lassen: Er hatte Phantasie und konnte sich total unsinnige Geschichten ausdenken – vielleicht würden sie doch ganz gut miteinander auskommen.Diesmal betrat Ruby die Geheimdienstzentrale nicht durch den engen Tunnel von dem Kanaldeckel aus – o nein! Hitch und sie kletterten über die Brüstung der Twinford-Brücke und dann an den Eisenstreben hinunter.Ruby begriff, warum der Toast ihr empfohlen hatte, Stiefel zu tragen.Vor einer winzigen rostigen Metalltür hielten sie an.Auf diese Tür waren Graffiti aufgesprüht – unsinnige Wörter und Bilder, darunter auch eine Fliege.Sie sah etwas anders aus als die Fliege von Brummer & Larve auf dem Kanaldeckel, aber eine Fliege war es definitiv.»Wieso sind wir nicht durch die Kanalisation gekrochen?«, fragte Ruby.Hitch schmunzelte.»Wir von Spektrum haben ein Sprichwort: Wenn du deine Feinde direkt vor deine Tür locken willst, benutze ständig denselben Eingang.Aus diesem Grund haben wir mehrere verschiedene Zugänge – dauernd wird einer dichtgemacht und der nächste geöffnet.Wenn wir das nicht täten, würden wir über kurz oder lang auffliegen.«»Aber wie wird das alles gebaut?«, fragte Ruby, während sie in die düstere Öffnung starrte
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